von SusanneStroppel | Feb 25, 2009 | Uncategorized
Klein(st)kinder brauchen nicht nur besondere Hinwendung und Aufmerksamkeit. Sie brauchen ein komplett anderes pädagogisches Vorgehen als über Dreijährige.
Deshalb ist es wichtig, dass die pädagogischen Fachkräfte speziell für die Betreuung von Säuglingen und Kleinkindern weitergebildet sind.
Dazu möchten wir mit der eineinhalbjährigen berufsbegleitenden Qualifizierung zur Fachkraft für Klein(st)kindpädagogik einen Beitrag leisten.
Diese Weiterbildung bieten wir in Kooperation mit Doris Böffgen – www.boeffgen.com – an.
Über 18 Weiterbildungstage und 3 Supervisionstage vermitteln wir ein breites und vertieftes Wissen über frühkindliche Entwicklung und frühkindliche Bildung. Dabei legen wir den Schwerpunkt auf die Anwendung des Wissens auf die Gestaltung des pädagogischen Alltags.
von SusanneStroppel | Feb 25, 2009 | Uncategorized
Ein kleines Baby bringt die Bereitschaft, sich zu entwickeln, mit auf die Welt. Es muss nicht “gefördert” werden. Was es allerdings braucht sind Erwachsene, die für sein körperliches und seelisches Wohlbefinden sorgen. Auf dieser Basis entwickelt sich das Baby aus sich heraus.
Auf der seelischen Ebene müssen sich Säuglinge und Kleinkinder in aller erster Linie geborgen und sicher fühlen, um sich gesund zu entwickeln. Geborgenheit und Sicherheit erlebt ein kleines Kind ausschliesslich in Beziehung zu einer vertrauten Person.
Aus Perspektive des Kindes bedeutet Geborgenheit und Sicherheit: „Ich fühle mich nicht allein gelassen. Eine vertraute Person ist jederzeit für mich da. Meine Bedürfnisse nach Körperkontakt, liebkost und gestreichelt werden, nach Blickkontakt und Ansprache, nach Essen, Schlafen und Bewegung werden ausreichend befriedigt.“
Wenn ein Kind diese Erfahrungen macht, bildet sich folgendes Grundgefühl: „Ich fühle mich aufgehoben. Die Welt ist ein sicherer Ort. Die Menschen sind mir wohlgesonnen. Wenn ich Hilfe und Schutz brauche, erhalte ich sie“.
Dieses Grundgefühl ist sowohl Voraussetzung für Lernen als auch für die Entwicklung von Vertrauen – in sich, in andere Menschen, in die Welt.
In dieser Weiterbildung wird die Gestaltung der Säuglings- und Kleinkindbetreuung in Bezug auf das Bedürfnis der Kinder nach Geborgenheit und Sicherheit reflektiert. Im Mittelpunkt steht die Vermittlung von entwicklungspsychologischen Grundlagen und ihre Anwendung auf die Praxis der Kinderbetreuung.
Herzlich willkommen sind alle pädagogischen Fachkräfte der Säuglings- und Kleinkindbetreuung (0-3 Jahre)!
Datum: 24./25.04.2009 + 12.06.2009
Zeit: jeweils 9.00 – 16.00 Uhr
Zielgruppe: pädagogische Fachkräfte der Klein(st)kindbetreuung in Luxembourg
Referentin: Susanne Stroppel
Anmeldung:
Entente des Foyers de Jour asbl
Formation Continue
5, rue Genistre
L-1623 Luxembourg
Tel.: 00352-460808350
von SusanneStroppel | Feb 25, 2009 | Uncategorized
Das Kind sitzt immer noch in der Ecke des Säuglingsheimes und weint. Inzwischen steht neben ihm ein Strauss mit den verwelkten Argumenten der Croix Rouge und des SPLAFAs.
Die Herren und Damen dieser Dienste kommen immer wieder mal vorbei und bringen eine weitere Blume. Aber dem Kind ein Zuhause zu bieten oder ihm eins zu suchen, wofür sie ja eigentlich bezahlt werden, tun sie nicht.
Diese geschäftigen Leute haben Wichtigeres zu tun. Sie müssen das Kind schützen. Zum Beispiel vor vermeintlicher doppelter Diskriminierung (wahrscheinlich ihrer eigenen Homophobie, die sie allen anderen Menschen in Luxemburg unterstellen – besonders denen im Osten, wo ja auch eine der Damen herkommt). Auch vor Psychologinnen-Eltern muss das Kind geschützt werden, die scheinen besonders schlimm zu sein.
Um diese schwere Aufgabe bewerkstelligen zu können, lassen die Damen und Herren mal alles beim Alten – und das Kind im Heim.
Der Clown beobachtet diese traurige Szene aus der Ecke. Das Kind hat an diesem komischen Strauss sowieso kein Interesse. Leider ist es noch zu klein, um Schreiben zu können. Sonst würde es ein Schild malen, mit der Aufschrift: “Suche liebevolle Erwachsene, die mir ein Zuhause bieten.”
Den Clown packt die Wut. Er läuft auf die Strasse und fragt alle Leute, die er trifft:
“Sollen Säuglinge und Kleinkinder in Heimen untergebracht werden?”
“Sind Pschologinnen schlecht für Kinder?”
“Ist jemand mit 41 zu alt, um ein Kind ins Leben zu begleiten?”
“Sind die Menschen in Luxemburg lesbenfeindlich?”
Überall die gleichen Antworten: “Nein, nein, nein, nein…”
Verdutzt bleibt der Clown stehen und sieht wie die Damen und Herren eine weitere Blume in einer feierlichen Prozession vor sich her tragen. Fast hätte der Clown sich bekreuzigt ob dieser (Schein-)Heiligkeit, dann aber läuft er weiter. Bleibt nochmal stehen und fragt sich ob er richtig gehört hat. War diese neue Blume wirklich das Argument der Schuhgrösse? Inzwischen traut er den Herrschaften ja alles zu.
Sinnierend darüber, wer denn diese Damen und Herren kontrolliert, gerät der Clown in eine Wahlveranstaltung. Hier wird von Toleranz geredet und davon “dass es nicht sein könne, dass Homosexuelle als Pflegeeltern ausgeschlossen werden…”.
“Wie bitte” ruft der Clown, “aber genau das passiert und sie wissen es.” Sein Nebenmann versucht ihn zu beruhigen. Man habe bei den Zuständigen freundlich nachgefragt und diese würden beteuern, alles sei rechtens.
“Wie bitte” schreit der Clown erneut. “Hat die Politik nicht mehr Macht, als freundlich nachzufragen.”
Mit diesen Worten der Entrüstung verlässt der Clown die Vernstaltung.
Beim Hinausgehen vernimmt er noch ein gemurmeltes “Amen”.
von SusanneStroppel | Feb 25, 2009 | Uncategorized
AUS DEM PROLOG:
“Als Günter Grass in einem Fernsehinterview gefragt wurde, wie sich Kalkutta seit seinem ersten Aufenthalt 1990 verändert habe, war seine Antwort: Man kommt viel besser mit dem Taxi durch die Stadt. Die vielen heiligen Kühe, die früher den Verkehr sehr behinderten, sind verschwunden.”
“Nicht nur in Indien, auch hierzulande stoßen wir, wenn wir in Wirtschaft, Politik und Gesellschaft Veränderung bewirken wollen, auf heilige Kühe, auf unausgesprochene Tabus, auf die Götzen des Status quo.”
“Während die Realität die Innovationskraft aufs Äußerste herausfordern, schreitet der Wandel im Inneren zu zögerlich voran.”
“Dies ruft uns auf, neu zu bewerten, was wir unter harten und weichen Faktoren der Veränderung verstehen. Die wirklich harten Faktoren sind die kulturellen. Es sind jene geistigen Vorannahmen, Grundüberzeugungen und Werthaltungen, die wir als selbstverständlich und gegeben hinnehmen und die als heilige Kühe die öffentlichen Räume unserer Kultur bevölkern.”
“Der Wandel, so hört man oft sagen, beginnt in den Köpfen. Hier ist die Gebrauchsanweisung.”
Neugierig geworden?
Lesen lohnt sich!
Schlehuber, Elke & Molzahn, Rainer: Die heiligen Kühe und die Wölfe des Wandels. Warum wir ohne kulturelle Kompetenz nicht mit Veränderungen klarkommen. Hamburg: GABAL Verlag. 2007. ISBN: 978-89749-666-8
von SusanneStroppel | Feb 25, 2009 | Uncategorized
Nachdem die Bedeutung sicherer Bindungen für eine gesunde kindliche Entwicklung fachlich eindeutig belegt ist, geht es jetzt geht es darum, das Wissen der Bindungsforschung in unterschiedlichen Praxisfeldern anzuwenden.
Karin und Klaus Grossmann bilden mit “Fünfzig Jahre Bindungstheorie: Der lange Weg der Bindungsforschung zu neuem Wissen über klinische und praktische Anwendungen” den Auftakt des Buches.
Es folgen spannende Aritkel über die Relevanz bindungstheoretischen Wissens in den Feldern ausserfamiliäre Tagesbetreuung, Schule, Adoption und Pflegekinderwesen, Scheidung und psychische Störungen.
Besonders beeindruckt haben mich (Susanne Stroppel) ein Artikel von Richard Bolwby über ein innovatives Tagesbetreuungsmodell in London (Sieben selbständig arbeitende Tagesmütter kümmern sich um jeweils drei kleine Kinder – jedoch nicht im eigenen Haushalt, sondern im Soho Family Centre) sowie Ausführungen von Bob Marvin über das Verständnis von oppositionellem und zerstörerischen Verhaltens von Kindern aus bindungstheoretischer Perspektive.
Brisch, Karl Heinz & Hellbrügge, Theodor (Hrsg.): Wege zu sicheren Bindungen in Familie und Gesellschaft. Prävention, Begleitung, Beratung und Psychotherapie. Stuttgart: Klett-Cotta. 2009. ISBN: 978-3-608-94509-6.
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