von SusanneStroppel | Sep 18, 2014 | Uncategorized
Jede Veränderung in uns verändert ein kleines Stück die Welt. Wir haben uns die letzten Jahr weiterentwickelt. Ein spannender Prozess.
2005 habe ich (Karin) mir für mein Leben mit Susanne anlässlich unserer Hochzeit gewünscht:
” Mit dir zusammen unseren Lebensweg zu gehen. Manchmal als gemächlichen Spaziergang in der Abendsonne. Dann eine Gebirgswanderung – wenn nötig als Expedition. Und gemeinsam den Weg suchen. Umkehren, wenn wir uns verlaufen haben. Neue Gegenden erkunden, auch ohne Karte und Kompass. Gemeinsam Rast machen. Und vor allem uns immer wieder auf den Weg machen.”
Nie hätte ich gedacht, dass das genau so werden wird. Manchmal anstrengend aber schön. (Der gemächliche Spaziergang in der Abendsonne kommt noch etwas zu kurz 🙂
Für KaSu- Institut haben wir die Veränderungen der letzten Jahre jetzt in ein neues Leitbild gegossen: Mission, Vision & Values
von SusanneStroppel | Sep 14, 2014 | Uncategorized
Für alle Neuen: Über die Wilde 9 habe ich schon zwei Beiträge geschrieben:
Darf ich vorstellen: Die Wilde 9
Inspiration 1 aus der Wilden 9: Das Kokeltablett
Heute folgt eine weitere tolle Idee:
Einfach eine Holzkiste in mehrere Fächer teilen – unsere stammt fertig aus einem IKEA Schrankelement und diente bis dato als Zuhause für meinen Schmuck … der musste nun leider weichen 🙂
Die Fächer befüllen mit schönen kleinen Dingen z.B. Steinen, Glassteinen, Knöpfen, Muscheln … .
Einen mit Samt ausgelegten alten Bilderrahmen oder ein Tablett oder – wie wir – ein flaches Sitzkissen aus Filz … danebenlegen
Und loslegen! Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt!
Die Kinder lieben die schönen Dinge, nehmen sie gerne in die Hand, befühlen sie, betrachten sie, sortieren sie und legen natürlich auch gerne Bilder. Unser Sohn liebt v.a., wenn wir abends ein Bild legen und er es morgens entdecken darf. Unserer Dreijährigen haben wir unterschiedliche kleine Behältnisse dazugestellt. In die füllt sie die schönen Dinge gerne ein und trägt sie spazieren.
Wir sind wirklich ganz dankbar für diese Anregung. Unser Sohn hat einen ausgesprochenen Sinn für Ästhetik und Schönheit. Wir haben vor dem Urlaub noch überlegt, wie wir den mehr nähren können. Da passen die schönen Dinge mit ihren vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten gut. Wir haben sie z.B. auch schon zur Tischdeko genutzt.
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von SusanneStroppel | Sep 7, 2014 | Uncategorized
Die Wilde 9 habe ich im letzten Blogbeitrag bereits vorgestellt. Es handelt sich um einen Kindergarten, der sich durch seine Beziehungsorientierung auszeichnet. Seit Jahren entwickeln die Erzieher/innen die Qualität ihrer Beziehung zu den Kindern weiter und ihre eigene (Fach)Persönlichkeit.
Bezüglich Bildung und Lernen folgt die Wide 9 dem Konzept der vorbereiteten Umgebung. In dieser können die Kinder ihren eigenen Interessen und Impulsen frei nachgehen. Die Erzieher/innen verstehen sich als Begleiter der individuellen Lernprozesse.
Dem Konzept der vorbereiteten Umgebung liegt die Überzeugung zugrunde, dass die Kinder – einem inneren Fahrplan folgend – selbsttätig für ihre Entwicklung sorgen. Die moderne Pädagogik spricht von selbstbestimmtem Lernen oder auch von Selbstbildungsprozessen. Im Rahmen ihrer Selbstbildung wählen die Kinder genau diese Tätigkeiten bzw. Spiele, die ihnen gerade besonders weiterhelfen, einen anstehenden Entwicklungsschritt zu gehen und eine Fähigkeit zu entwickeln. Selbstbildungsprozesse folgen einem inneren Fahrplan. Dieser innere Fahrplan des Kindes ist viel weiser als pädagogische Wochenpläne. Der innere Fahrplan weiß viel besser, was das Kind gerade braucht, welche Erfahrungen es machen muss, damit es in seiner Entwicklung voranschreiten kann (siehe auch unseren Blogbeitrag “Spass- und Bildungsräume”). Deshalb ist es günstig, wenn Erwachsene mit pädagogischen Angeboten wie die klassischen Stuhlkreise oder die angeleiteten Bastelaktivitäten (alle basteln das Gleiche zum Muttertag …) einen zurückhaltenden Umgang pflegen . Gesunde Kinder kommen in einer ausreichend anregungsreichen Umgebung selbständig ins Tun – und es ist sinnvoll, sie dabei möglichst wenig zu stören bzw. sie in ihrem Tun zurückhaltend zu begleiten.
In der Wilden 9 finden die Kinder ein vielfältiges Raum- und Materialangebot. Da gibt es einen riesigen naturnah gestalteten Garten mit Wasserpumpe bei der Sandgrube, mit Bäumen zum Kletten, mit einer Feuerstelle auf der im Herbst regelmäßig Bratäpfel und Stockbrot gegrillt werden und mit Tieren – im Garten befindet sich ein großer Kaninchenstall und angrenzend eine Weide mit Schafen. Im Haus dient ein Raum als Werkstatt und als Atelier. Die Werkstatt ist mit richtigem Werkzeug bestückt und schon 3jährige dürfen z.B. mit scharfen Messern schnitzen oder sägen. Weiter gibt einen Bewegungs- und einen Rollenspielraum. Der Hauptgruppenraum ist unterteilt ist unterschiedliche Bildungsbereiche – Buchstaben, Messen & Wiegen, Bauen & Konstruieren, eine mit Sand gefüllte Wanne, eine mit getrockneten Bohnen gefüllte Wanne zum Füllen, Schütten und Umschütten …. um nur einige ausgewählte Beispiele zu nennen … und … das habe ich zuhause sofort in die Tat umgesetzt: Ein Kokeltablett!
Ein Kokeltablett? Es besteht aus einem Metalltablett, einer kleinen Metallschüssel, einem Kerzenhalter mit Kerzenstummel, einem Kerzenlöscher, Streichhölzer und einem Schaber.
Kinder können hier auf begrenztem Raum und mit begrenztem Zubehör mit Feuer experimentieren. Bei uns ist das Kokeltablett derzeit das Highlight … unser 6jähriger Sohn wacht morgens mit den Worten “Mama, darf ich kokeln?” auf … und es ist auch das erste, was er nach dem Kindergarten tun will. Immer, wenn eine von uns ihn dabei begleiten kann, darf er. Er hat sich bisher nie getraut, ein Streichholz anzuzünden … beim Kokeln hat er diese Angst überwunden … . Wir sind immer wieder erstaunt, wie konzentriert er kokelt und wie lange er engagiert bei der Sache bleibt … oft bis zu einer Stunde. Auch unsere 3jährige darf kokeln und hat einfach viel Spaß dabei das Streichholz oder die Kerze auszublasen bzw. die Flamme mit dem Kerzenlöscher zu löschen.
Hier ein paar Eindrücke:
… aber vorher eine kleine aktuelle Anekdote: heute haben wir einen Ausflug in einen Freizeitpark gemacht. Unser Sohn durfte einen Freund mitnehmen. Auf der Rückfahrt erzählte dieser, dass er abends zuhause fernsehen darf. Wir haben keinen Fernseher. Unser Sohn antwortete dem Freund: “Dafür habe ich das Kokeln” …
So, aber jetzt endlich die fotografischen Eindrücke:
05.11.2014: 2 Monate Kokelerfahrung … wir sind immer wieder erstaunt, wie ruhig die Kinder beim Kokeln werden und wie entspannt sie danach sind. Es scheint eine kindgerechte Form der Kerzenmeditation zu sein … . Inzwischen nutzen wir das gezielt. Wenn die Kinder aufgedreht und etwas ausser sich sind, dann laden wir sie ein, zu kokeln.
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von SusanneStroppel | Sep 3, 2014 | Uncategorized
Unseren Urlaub an der Ostsee verbanden wir mit dem Besuch eines pädagogischen Seminars bei Greifswald.
Bei einer Weiterbildung von familiylab zum Thema “Beziehungskompetenz im pädagogischen Alltag” lernte ich Karen Reitz-Koncebovski und Patrice Hübsch kennen. Beide erzählten von einer geplanten Schulgründung auf der Basis ihrer Bahá`i-Religion – und sie erzählten von pädagogischen Seminaren in Vorbereitung der Schulgründung. Ich googelte Bahá`i und fand u.a. heraus, dass diese Religion Erziehung und Pesönlichkeitsentwicklung einen hohen Stellenwert beimisst. Um noch mehr darüber zu erfahren, habe ich Karens Buch “Edelsteine ans Licht bringen” gelesen. Unser Interesse war geweckt und so fuhren wir nach Greifswald und nahmen an dem Seminar teil.
Seit drei Jahren treffen sich hier im Kontext der Gründung einer Freien Schule an Erziehung interessierte Menschen. Sie verbringen gemeinsam eine Woche in einem Ferienhaus und reflektieren pädagogische Themen auf der Basis der Bahá`i-Religion und unter Einbezug der Gedanken von Maria Montessori, Jesper Juul, Gerald Hüther und Romano Guardini.
Im Mittelpunkt der diesjährigen Seminarwoche stand das Thema Persönliche Verantwortung & gesunde Beziehungsstrukturen im pädagogischen Wirken. Konkret ging es um die Gestaltung gleichwürdiger und respektvoller Beziehungen zu Kindern und Erwachsenen – und um die Entwicklung der eigenen (Fach)Persönlichkeit, um dazu in der Lage zu sein.
Ein gleichwürdiger und respektvoller Umgang mit Kindern – worüber wir im Seminar diskutierten, wurde im 2 km entfernten Kindergarten Die Wilde 9 gelebt. Vor über 10 Jahren haben begeisterte Eltern Die Wilde 9 gegründet. Ein zentraler Wert des Kindergartens ist die Qualität der Beziehung zu den Kindern. Die Kinder sollen eine verlässliche Nähe erfahren – “diese Nähe ist gekennzeichnet durch Respekt und Achtung ihrer Integrität” (www.kindergarten-wilde9.de).
Anja Niemand und Johannes Schmid, die die Wilde 9 einst mitgründeten und beide dort arbeiten, waren ebenfalls Teilnehmerinnen des Seminars.
Einen Tag haben wir in den Räumen des Kindergartens gearbeitet, an einem Abend haben wir dort im Garten Stockbrot gegrillt und an anderen Tagen haben wir im Seminarhaus Videoaufnahmen aus der Wilden 9 genossen und reflektiert.
Eine Szene hat mich besonders beeindruckt und berührt. Ein ca. 4 Jahre alter Junge sollte ein Spiel aufräumen. Er wollte nicht. Er wollte sofort mit einem neuen Spiel beginnen. Anja begleitet den Jungen – klar, freundlich, persönlich, direkt – “Ich möchte, dass du aufräumst” – “Nein, ich lasse dich kein neues Spiel beginnen”. Der Junge entfernt sich, möchte sich neues Spielzeug nehmen. Anja wiederholt ihre beiden Sätze. Das Ganze erstreckt sich beinahe über eine Dreiviertelstunde. Der Junge bewegt sich im Raum. Wenn er sich ein Spiel nehmen möchte, fallen immer wieder mal die beiden Sätze in geringen Varianten. Keine Eskalation. Keine Androhung von Konsequenzen. Keine Bewertung. Kein Druck. Auch: Keine Erklärung. Am Ende räumt das Kind auf. Es wirkt gelöst dabei, friedlich, in Übereinstimmung damit.
Wenn das gelingt, dass Erwachsene die Führung übernehmen und ihre Bedürfnisse vertreten – und dabei die Würde und Integrität des Kindes wahren – dann beginnt eine neue Beziehungskultur. In der Wilden 9 ist sie längst gelebter Alltag – im Bewusstsein, dass jede Kultur gepflegt und weiterentwickelt werden will.
Liebe Anja, lieber Hannes – so schön euch kennengelernt und in eurem Wirken erlebt zu haben. Lieben Dank für die nährenden Bilder, Gedanken und Eindrücke, die noch so lebendig in mir nachklingen. Und lieben Dank für die vielen Inspirationen – einige davon, werde ich in weiteren Blog-Beiträgen vorstellen.
Liebe andere Seminarteilnehmer/innen – das war eine gute Woche bei euch! Ich bin erfüllt und bereichert nach Hause gefahren. Herzlichen Dank für eure Offenheit, für so viele schöne Begegnungen und für die wertvollen Inhalte!
Bis nächstes Jahr. Wir kommen wieder!
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von SusanneStroppel | Jul 21, 2014 | Uncategorized
Conchita Wurst spielt mit Geschlechterrollen – sie ist sowohl Mann als auch Frau. Conchita Wurst bricht Geschlechternormen – sie ist weder Mann noch Frau. Die Privatperson Tom und die Kunstfigur Conchita “sind ein eingespieltes Team, das nur im Duo funktioniert”. Conchita trägt den Nachnamen “Wurst”, denn “Aussehen, Geschlecht und Herkunft sind nämlich völlig WURST, wenn es um die Würde und Freiheit des Einzelnen geht. Einzig und allein der Mensch zählt“ – so auf der Webseite von Conchita Wurst.
Im Alltag unserer Kinder ist das Geschlecht alles andere als Wurst.
Manche Kleinen bekommen das schon mit der Muttermilch eingetrichtert – wenn Mama manchmal abpumpt, dann selbstverständlich in ein rosa- oder blaugemustertes Fläschchen … .
Typisch Mädchen, typisch Junge …
Gravierend ist, dass das, was hier seinen Anfang nimmt, nicht mehr aufhört. Die Babykleidung ist erkennbar männlich/weiblich, die Spielsachen, die Kinderzimmermöbel, viele Kinderwagen, Accessoires …. und die Eigenschaften des Babys sowieso … .
Und das geht so durch alle Altersstufen weiter. Wenn ich ein Geschenk für ein Geburtstagskind kaufen möchte, dann ist die erste Frage der Verkäuferin “Ist das Geschenk für ein Mädchen oder für einen Jungen?” Der allergrößte Teil der Spielwaren ist klar definiert und via Farbgebung und Gestaltung erkennbar als “für Mädchen”/”für Jungen” und nach ein paar Jahren haben das auch die Kinder verinnerlicht und stellen es nicht mehr in Frage. Viele Kinder haben bereits im Kindergartenalter völlig klar, welche Spielsachen für sie nicht in Frage kommen – und zwar unabhängig davon, ob dieses Spielzeug ihren Bedürfnissen / Interessen / Fähigkeiten entsprechen würde.
Für Jungen ist es schwieriger, die Geschlechtergrenzen zu überschreiten
Dabei ist es klar , dass es für Jungen wesentlich schwieriger ist, sich für “Mädchensachen” zu interessieren, als für Mädchen, “Jungssachen” zu machen. Viele Mädchen werden z.B. unterstützt, Fußball zu spielen, wenn dies ihrer Neigung entspricht. Jungen wird es gar nicht erst angeboten, sich für Ballett auch nur zu interessieren, auch wenn es ihrer Neigung entsprechen würde. Es ist viel denkbarer, dass ein Mädchen auf einem Trettraktor durch die Gegend fährt, als dass ein Junge begeistert seinen Puppenwagen vor sich her schiebt.
Durch die Emanzipation der Frau gibt es kaum Bereiche, die Mädchen grundsätzlich verschlossen sind. Durch die immer noch bestehende Homophobie aber werden Jungen immer noch viele Sachen verwehrt.
Vor einigen Jahren hat das damalige Frauenministerium in Luxemburg einen Vortrag zur “Geschlechtergerechten Pädagogik” organisiert. Der Titelvorschlag von Karin „Anna baut einen Turm und Paul färbt sich die Fingernägel“ wurde abgelehnt und letztendlich hieß der Vortrag: „Anna baut Türme und Paul strickt einen Schal“. Die Homophobie hinter der Entscheidung ist nicht zu verheimlichen. Ein Junge darf stricken aber bei den Fingernägeln hört der Spaß der Genderpädagogik dann doch auf.
Mädchen können aus der gleichen Logik heraus anziehen was sie wollen, bei Jungen sieht es hier sehr anders aus oder wann haben Sie das letzte mal einen Jungen in Rosa oder im Kleidchen gesehen? Mädchen können anziehen, was sie wollen, zu 90% tragen sie aber erkennbare Mädchenkleidung. Die Geschäfte, in denen Eltern so üblicherweise Kinderkleidung kaufen, haben in der Regel nur “getrennte Abteilungen” – eine für Jungen und eine für Mädchen. Die Mädchenjeans hat einen anderen Schnitt und ist bestückt mit Glitzer und Flitter. T-Shirts und Sweatshirts haben ebenfalls meist einen anderen Schnitt, sind gerne rosa aber auf jeden Fall bedruckt mit Herzen, Blumen, Prinzessin Lillifee natürlich und Hello Kitty nicht zu vergessen. Die anderen Schnitte sind in diesem Alter einfach nicht begründbar mit einer anderen Anatomie – unserer Tochter passen die Jeans und Sweatshirts vom großen Bruder hervorragend! Wir sparen dadurch viel Geld und zahlen dafür lieber den Preis, dass wir uns Kommentare wie “M. ist immer so jungenhaft angezogen” anhören dürfen. Wobei es uns wichtig ist, mit dem Kleidungsstil zu spielen und ihr eine große Bandbreite anzubieten – sie hat ebenso schöne Kleidchen und auch rosa Kleidungsstücke und wir ziehen ihr beides gerne auch ab und an an. Unserem Sohn haben wir diese Bandbreite jedoch nicht angeboten. Inzwischen entscheidet er eh selbst, was er anzieht – und auf jeden Fall keine “Mädchenkleidung” aber wir haben ihm auch nie einen Rock / ein Kleidchen angezogen, als er klein war. Ich glaube, das ist die große Macht der Normen … Frau hält sich einfach dran … sie zu brechen, kommt einem Tabubruch gleich und macht mehr oder weniger diffuse Scham-, Schuld- und Angstgefühle. Ich weiß nicht, ob wir das bei einem weiteren Sohn anders machen würden … vielleicht ja … hoffentlich?! … .
Was ist eigentlich das Problem der Zuordnung von Spielsachen, Interessen und Kleidungsstil zu einem Geschlecht?
Conchita Wurst vertritt, dass Aussehen und Geschlecht völlig Wurst sein müssen, wenn es um die Freiheit und Würde des Einzelnen geht.
Die bestehende Geschlechternormativität beschränkt die Kinder in der Wahrnehmung von sich selbst, im Selbstausdruck und in ihren Entwicklungsmöglichkeiten. Den Kindern wird also Stück Freiheit genommen.
Im Rahmen der Geschlechternormativität kommt es immer wieder zu Verletzungen der Würde. Als unser Sohn sich mit 4 Jahren noch mit seinem rosa Puppenwagen auf die Strasse wagte, wurde er ausgelacht: “Ich dachte, du bist ein Junge. Und jetzt kommst du mit einem Puppenwagen daher …ha ha …”.
Und jetzt zum eigentlichen Anlass des Artikels 🙂
Ein herzliches Dankeschön an die Schmitz-Familiy für diesen wunderbaren CSD!
Veranstaltungen wie der Cristopher Street Day sind uns für unsere Kinder so wichtig. Sie machen Vielfalt für sie sichtbar und erlebbar. Zur Zeit bin ich v.a. dankbar, dass unser Sohn die Möglichkeit hat, starke und selbstbewusste, kluge und witzige Männer zu erleben, die es wagen rosa, lange Haare und Kleider zu tragen.
Gruppierungen wie die Schmitz-Family sind die einzigen Gruppen, die – ohne dass das ihr primäres Ziel wäre – für die Kinder eine Gesellschaft schaffen wollen, in der es WURST ist, wie ein Kind ist, was es spielt, wie es sich anzieht und ob und wie es sich schminken will.
Unser Sohn meinte heute morgen: “weißt du, der CSD hat mir gut gefallen”. 🙂
CSD 2014
CSD Trier 2014
Und wir mittendrin!
CSD Trier 2014
CSD Trier 2014
CSD Trier 2014
CSD Trier 2014
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