Jetzt ist es fast ein Jahr her, dass unsere Fachtagung zum Thema “Qualität in der außerfamiliären Klein(st)kindbetreuung bedeutet Beziehung” stattgefunden hat. Zwischen den Teilnehmer/innen und den Einrichtungen aus Deutschland und Luxemburg fand ein lebendiger Austausch statt, was uns sehr gefreut hat – war dies doch eines unserer Hauptziele.
Nach einem Grußwort von Marie-Anne Rodesch (Ombudsfrau für Kinderrechte) hat Gilbert Pregno eine sehr engagierte, anregende und klare Einführung gehalten. Hier der Link: Einführung Gilbert Pregno Unser Tipp: Wirklich lesenswert!!!
In den Vorträgen und Ateliers im Anschluss waren über den ganzen Tag kindliche Grundbedürfnisse und deren Bedeutung für die Gestaltung außerfamiliärer Tagesbetreuung im Blick. Dr. Joachim Bensel Bensel(http://www.verhaltensbiologie.com/ – sehr umfangreiche, informative und laufend aktualisierte Webseite!) setzte einen Schwerpunkt auf die immense Bedeutung einer ausreichenden elternbegleiteten Eingewöhnung und deren konzeptionelle Umsetzung, z.B. nach dem Berliner Modell.
Hier ein kurzes Update der Entwicklungen auf luxemburgischer Seite seither:
1. Einige Crèches haben begonnen, die elternbegleitete Eingewöhnung einzuführen oder ihren bereits vorhandenen Ansatz ausgebaut. Andere informieren sich in spezifischen Weiterbildungen weiter zum Thema und wollen demnächst mit der Umsetzung beginnen.
2. Von vielen Eltern bekommen wir Rückmeldung, dass sie (auch nach unserer Veröffentlichung der Qualitätskriterien: http://www.kasu.lu/newsletter/dokumente/Kinderbetreuung-Artikel.pdf, http://www.kasu.lu/dokumente/Ich_gebe_mein_Kind_in_die_Creche.pdf) gezielter nachfragen, was eigentlich in den Betreuungseinrichtungen passiert und warum. Eltern werden mutiger, ziehen die Anmeldung auch mal zurück oder nehmen ihr Kind wieder aus einer Einrichtung, wenn sie von deren Qualität nicht überzeugt sind.
Über beide Entwicklungen freuen wir uns sehr.
Wir danken allen Teilnehmer/innen und Unterstützer/innen, die der Tagung Leben und Farbe gegeben haben.
Liebe Karin, liebe Susanne,
eurer Blog ist ansprechend und interessant.
Und ich meinerseits habe noch einen Tipp (Den ihr aber bestimmt schon kennt).
Und zwar den Film:”Erzieherin, Beruf oder berufung”. Ich habe
Ausschnitte gesehen und der Film scheint alle wichtigen Aspekte zusammenzufassen, insbesondere die bedeutung der Personalen Kompetenzen der Erzieherin, heitß, u.a. eben auch die Fähigkeit Bimndung aufzubauen und Beziehung zu pflegen.
Viele Grüsse
Tina Bretz
Hallo liebe Tina,
ganz herzlichen Dank für Deine Rückmeldung und den wertvollen Tipp – ich kenne den Film nicht und werde ihn mir auf jeden Fall besorgen.
Und merci, dass Du mit Deinem Beitrag auf die – auch mir so wichtige – Bedeutung der personalen Kompetenzen aufmerksam machst.
In meiner Tätigkeit als Supervisorin erlebe ich immer wieder, dass engagierte und motivierte pädagogische Fachkräfte sich sehr darum bemühen, sich Fachwissen anzueignen und dies auch in ihrer Praxis umzusetzen – geleitet von dem Wunsch, den Kindern so gerecht wie möglich zu werden.
Ohne personale Kompetenzen wie sich in ein kleines Wesen einfühlen können, sich von ihm berühren lassen können, Mitgefühl mit dem eigenen abhängigen – und vielleicht auch verletzten – kleinen Wesen das wir alle mal waren haben, Nähe zulassen können, die eigenen Gefühle und Bedürfnisse im Kontakt mit einem Kind wahrnehmen und vor dem Hintergrund der eigenen Biografie/Lebenssituation einordnen können, die eigenen Bedürfnisse und Grenzen im Kontakt mit einem Kind so vertreten können dass dessen Integrität nicht verletzt wird, uns mit unserer eigenen Verletzbarkeit und Unperfektheit annehmen zu können … bleibt dieses Bemühen dann oft für das einzelne Kind doch letztlich unzureichend.
Diese spontane und unvollständige Auflistung zeigt auch, wie umfangreich und facettenreich die notwendigen persönlichen Fähigkeiten sind – und ihre (Weiter)Entwicklung für wohl alle von uns ein Lebensprojekt.
Keine Ausbildung kann das leisten, aber vielleicht doch wesentlich mehr als in der derzeitigen Erzieher/innenausbildung anstossen.
Dies meine spontanen Gedanken zu Deiner Rückmeldung.
Ich freu mich auf den Film und grüße Dich herzlich,
Susanne