Beobachtung auf dem Spielplatz

Ein kleines Mädchen, ca 2 Jahre, steht neben einem Spielgerät auf dem Spielplatz und  … nichts, das Mädchen tut nichts, es versucht nicht auf das Gerät zu klettern. Schaut das Gerät an und tut nichts. Irgendwann kommt der Vater und hebt das Kind auf das Gerät. Das Kind schaukelt ein bisschen und möchte dann gelangweilt wieder runter.

Kurz vorher hat sich ein anderes etwa gleichgrosses Kind gut 15 Minuten abgemüht und sass dann irgendwann freudestrahlend auf dem Spielgerät, spielt glücklich und klettert dann wieder runter.

Gedanken dazu:

Wie oft hat wohl das erste Kind schon die Erfahrung gemacht, dass sie etwas nicht durfte, dass sie nicht ausprobieren durfte. Was muss alles in einem kleinen Leben passiert sein, damit eine 2 Jährige es schon aufgegeben hat, zu versuchen. Dabei ist das Ausprobieren, das Versuchen und auch das Scheitern in dieser Lebensphase doch das, was Kinder aus sich heraus tun.

Und das andere Kind: Die Emsigkeit der Versuche, das Ausprobieren, das Scheitern, es hat immerhin 15 Minuten gedauert bis es geklappt hat, die Ausdauer und dann die Freude in dem Gesicht, das „Ich habe es geschafft“.

Welch wunderbare Lernerfahrung. Ausprobieren, sich anstrengen und noch und nochmal probieren und dann der Stolz etwas selber geschafft zu haben. Neben der Körperbeherrschung, der trainierten Geschicklichkeit und so machen Erkenntnissen über die Schwerkraft, ist diese Selbstwirksamkeitserfahrung für die kindliche Entwicklung so wichtig.

Wie oft greife ich selber ein? Wie oft lasse ich zu? Lasse ausprobieren? Wie oft musste, ich mich schon zurückhalten um nicht zu helfen, wenn meine Hilfe noch gar nicht gefragt wurde. In den Weiterbildungen und Supervisionen sage ich oft, dass die Erwachsenen sich mehr zurückhalten müssen, mehr da sein, mehr beobachten aber weniger eingreifen, die Kinder ihre Erfahrungen machen lassen. Das ist gar nicht so einfach, weil wir ja helfen wollen, und nützlich sein wollen. Oder ist es noch wichtiger das Gefühl zu haben, gebraucht zu werden. Mich wichtig fühlen… Wie gut, dass die meisten Kinder uns da immer wieder mit einem entschiedenen ALLEIN darauf aufmerksam machen, um was es geht.

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