Mit welcher Vision gehe ich ins neue Jahr? Was soll in mir und außerhalb von mir wachsen und reifen, Gestalt annehmen? Wofür brenne ich? Wohin geht mein Begehren? Was ist meine innerste Sehnsucht? Was wünsche ich für mich, für meine Kinder, für meine Partnerin, für meine Familie? Was soll am Ende des neuen Jahres (anders) sein?

All das sind Fragen, die im Alltag – und gerade im turbulenten Alltag mit Kindern – leicht untergehen. Zwischen Händewaschen, Zähneputzen, dem ewigen Aufräumen und dem Schlichten der Zankerei ums Spielzeug geht uns manchmal das “Wofür eigentlich?” verloren.

Visionen sind ganzheitliche innere Bilder. Eine innere Wirklichkeit, die der äußeren Wirklichkeit vorangeht. Visionen stiften Sinn, bündeln unsere inneren Kräfte,  begeistern uns, spenden uns Lebensenergie, binden uns im Alltag rück an das, was uns eigentlich wichtig ist, erleuchten unsere Zukunft.

„Die Vitalität selbst ist das Resultat einer Vision. Wenn es keine Vision mehr gibt von etwas Großem, Schönem, Wichtigem, dann reduziert sich die Vitalität, und der Mensch wird lebensschwächer.“  (Erich Fromm)

Visionen sind machtvolle Vorläufer großer Veränderungen.  Viele Entwicklungen der Menschheitsgeschichte wären nicht denkbar ohne große Visionär/innen, die den Mut hatten, vorgegeben Normen und Grenzen zu hinterfragen und eigene Wege selbstverantwortlich zu suchen und zu gehen. Angefangen von dem, der einst in Frage gestellt hat, dass die Erde eine Scheibe ist – über die Abschaffung der Sklaverei, die Gleichstellung der Frauen – um nur einige Beispiele zu nennen.

“Nichts ist so mächtig wie die Idee, deren Zeit gekommen ist” (Victor Hugo)

Auch wenn Ihre persönliche Vision vielleicht nicht Weltgeschichte schreiben wird – Ihre Lebensgeschichte wird auf jeden Fall von Ihnen geschrieben!

Vielleicht haben Sie ja Lust, Ihrem innersten Begehren nachzuspüren.Visionen entstehen spontan. Sie brauchen lediglich Raum und Stille, um von uns wahrgenommen zu werden und um sich in uns ausbilden zu können. Vielleicht möchten Sie dazu einfach an einem schönen Ort in Ruhe SEIN, vielleicht möchten Sie sich auf den Schein einer Kerze oder auf Ihren Atem KONZENTRIEREN, vielleicht auf einem Spaziergang durch die Natur Ihren Gedanken, inneren Bildern und Körperempfindungen NACHSPÜREN… – alleine oder mit Ihren Liebsten gemeinsam.

Dann ist es hilfreich, Ihrer Vision Ausdruck zu verleihen. Sie können sie erzählen, malen, in Stein meißeln, in ein Musikstück übersetzen … oder, oder, oder …

Wir haben die Tradition, an Silvester Kerzen zu gestalten. Jedes Familienmitglied erhält eine weiße Kerze. Aus farbigen Wachsplatten werden dann Symbole ausgeschnitten/geformt, die die jeweilige Vision zum Ausdruck bringen. So entstehen wunderschön verzierte Kerzen, die uns weit in das Jahr hinein begleiten.

Unser Sohn lebt mit seinen 4 1/2  Jahren noch sehr im Hier und Heute. Er denkt selten über Zukünftiges nach und hatte einfach viel Spaß daran, seine Kerze mit Hilfe von Ausstechformen zu gestalten. Er bastelt gerne zur Zeit und ich glaube am Schönsten war es für ihn, dass wir Mamas mal selbst mitgemacht haben. Auch hat er selber realisiert, dass die Kleine Schwester so was ja noch nicht kann und angeboten, deren Kerze auch “schön zu machen”.

Eine Vision beinhaltet bewusst oder unbewusst schon die Ziele und die Maßnahmen und Zwischenschritte für den Weg zur Vision.  Um eine Vision zu verwirklichen, ist es notwendig, den “Traum” ist seine Bestandteile aufzulösen: das WAS (Ziel) und das WIE (Schritte). So wird es möglich, das eigene bzw. gemeinsame Tun zu bewerten und Zwischenerfolge zu feiern.

Wir haben für KaSu und für KaSuNoMa__ einen Maßnahmenkatalog erarbeitet. Dieser ziert jetzt samt Kerzen eine unserer kitschigen Stucknischen, die wir nicht mehr missen möchten. Um den Maßnahmenkatalog herum sammeln sich so ganz langsam Zeugnisse dessen, was wir bereits umgesetzt haben.

HAPPY NEW YEAR !